Jazz-Konzert Flip Philipp Quartet West – 23. Juli 2018, 20 Uhr

Liebe Musikbegeisterte,
 
es ist wieder so weit!
Flip Philipp Quartet West geben ein Konzert.
Mo, 23. Juli 2018, 20 Uhr in der Tankstelle
Wem der Name Flip Philipp nichts sagt – anbei eine Pressemeldung.
Ein grandioser Abend ist angesagt!

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„A TRIBUTE TO MYSELF “

Was diese Musik, außer der Harmonik, am meisten vom klassischen Beebop, aber auch vom Neobop, abrückt, das ist ihre aberwitzige Rhythmik. Davon mochten die Väter des Genres vielleicht etwas ahnen, aber nicht praktizieren. Wie schon auf der CD *Muse* finden wir hier groove switching bis zum Abwinken: Tempowechsel, manchmal nur für Taktteile, Beschleunigung, Verlangsamung der Tempi, double time, half time, Stolpersteine en masse also (für das gemeine Jazzmusiker Volk.) Wer hier mitwirkt, darf nicht Chorusse lang auf den Autopiloten sich verlassen, er muss permanent wach und auf Stromschnellen gefasst sein.

Jenseits des Atlantiks würde man das Jazzkonzept, das der österreichische Vibrafonist Flip Philipp verfolgt, wohl als „tricky“ bezeichnen. Immer wieder gelingt es ihm mit seiner Musik den Hauptstrom durch plötzliche Tempi-Wechsel und ähnliche Kniffe auf überraschende Bahnen umzuleiten. Dieser Ansatz erinnert in seiner bewussten Schrulligkeit oft an Thelonious Monk, mitunter auch an Wynton Marsalis. Dass trotz des satten Swings auch die europäische Färbung des Projekts spür- und hörbar bleibt, sollte diesem versierten Jazz Schelm verdiente Aufmerksamkeit bescheren.

Who the fu.. is Flip Philipp? Friedrich Philipp-Pesendorfer, Jg 1969, kommt aus Wien, er pflegt einen trockenen, perkussiven Vibraphon Stil und soll, man glaubt es kaum, seit 1989 Mitglied der Wiener Sinfoniker sein; in Berkley hat er mal reingerochen, mit Wayne Horvitz, Joe Zawinul, Aelegre Correa, Diana Ross, Walt Weisskopf (Steely Dan), aber auch Richard Dorfmeister gespielt. Nachdem er nun schon sein Jazzhandwerk hat funkeln lassen, wünschen wir uns, dass er noch mal sein *Flipotronics* Projekt aufnimmt, vulgo: thematisch wieder mehr der Gegenwart auf die Pelle rückt.

Diese Rhythmik und dazu Electro-Geflackere – unschlagbar!

© Michael Rüsenberg, 2004